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Furnierte Bilderleisten

Bilderleisten, die mit einer Schicht von wertvollem Holz veredelt werden (z.B. Wurzelholz).


Ein typisches Beispiel von furnierten Leisten, sind die wurzelholzfurnierten. Die Leisten werden mit einer dünnen edlen Schicht Wurzelholz überzogen. Durch diesen Vorgang wird das weniger wertvolle Holz aufgewertet.


Die dünne Holzschicht nennt man “Furnier”, deshalb das Wort “furniert”.
Bereits in der Renaissance wurde diese Technik angewandt, als Möbelstücke aus minderwertigem Massivholz mit einer Schicht von edlen Essenzen überzogen wurden. Das Furnier wurde gewonnen, indem das Holz in 5 mmm dicken Scheiben geschnitten wurde. Dann wurden die Scheiben auf der äusserlichen Oberfläche des Möbelstückes geklebt.
Anfang des 19. Jahrhunderts, wurden mit der Einführung von Maschinen, immer dünnere Holzschichten geschnitten. Auf diese Weise wurde die Holzschicht geschmeidiger und konnte leichter auch auf abgerundeten Oberflächen angebracht werden.

Verschiedene Trägermaterialen können furniert werden, wie Sperrholz, Lamellenholz, Mdf.
Auch weniger edles Massivholz, kann furniert werden, wenn das Endprodukt so aussehen soll, als wäre es edles Massivholz, aber weniger kosten soll. Es ist ausserdem weniger schädligsanfällig, stabiler und leichter.

Furniere können durch verschiedenen Schneidevorgängen des Stammes gewonnen werden:
• In der Breite: Der Stamm wird in Parallelrichtung zu einer der Seiten geschnitten
• Nach französischer Art: Der Stamm wird mit einer Stammsäge in vier Teilen geschnitten und dann jedes Teil parallel zu den Ringen.
• Nach italienischer Art: Der Stamm wird in halbmondform halbiert.

Nach dem Sägen wird das Holz in modernen Trockenräumen gedämpft. Durch moderne Dämpfvorrichtungen erhält das Holz die notwendige Geschmeidigkeit, um eine einwandfreie Aufarbeitungsqualität zu gewährleisten.
Im nächsten Schritt wird das Holz in dünnen Schichten “gemessert” oder “geschält” und in nummerierten Packungen zu je 32 Schichten hergerichtet.

Zum Herstellen von Furnieren werden hauptsächlich esotische, teure Hölzer wie Mahagoni, Palisander, Kirsche und verschiedene Wurzelhölzer verwendet. Wurzelholz wird aus den Wurzeln von einigen Bäumen gewonnen.

 

Synthetisches Furnier

Seit einigen Jahren sind auch synthetische Furniere erhältlich, die eine Holzimitazion sind.
Sie werden oft mit Melaminpapier hergestellt. Melaminpapier ist mit Harz imprägniertem hauchdünnes Papier (ein Zehntel mm).
Synthetisches Furnier wird zum Überziehen von Tafeln verwendet, um sie zu "veredeln".
Solche Platten werden auch "Melaminplatten" genannt.


Die Platten können aus Spanholz, Recyclingholz, Hartfaser, Sperrholz oder MDF bestehen.
Aufgrund ihrer Bruchsicherheit und Kratzfestigkeit werden mit Melamin überzogene Paneele immer häufiger in der Möbelindustrie eingesetzt.
Synthetisches Furnier wird ausserdem immer häufiger in der Bilderleistenindustrie verwendet. Die Vorteile sind:
• Erheblich niedrigerer Preis im Vergleich zum echten Furnier
• Höhere Einheitlichkeit im Finish. Kein Unterschied zwischen den verschiedenen Produktionspartien der furnierten Leisten.
• Mass-Standardisierung. Im Gegensatz zu echten Furniere sind synthetische Furniere von der Grösse des Baumstammes unabhängig. Dementsprechend können alle furnierten Leisten eine Länge von 3 Meter haben.
• Beständigkeit gegen Schädlingsanfall, da Schädlinge schwer ins unterliegende Holz eindringen können.

 

Probleme bei furnierten Leisten

Im Vergleich zu “normalen Leisten”, muss man bei furnierten einige Punkte im Auge behalten:
• Der Preis von furnierten Leisten ist höher als der Preis von nichtfurnierten. Die Differenz liegt bei ca. 20%.
• Das Furnier könnte sich an einigen Stellen lösen und Blasen bilden. Das könnte zum Beispiel beim Schnitt mit der Stanze vorkommen, wobei die Leiste den vertikalen Druck der Klingen ausgesetzt ist.
• Ein anderer Fehler könnte vorkommen, wenn man flache Leisten auf 45° schneidet. An der Gehrung könnte das Furnier (vor allem wenn es synthetisch ist) sich leicht einziehen und das untere Holz sichtbar machen.