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Das Anbringen der Bilderöse

Diesem einfachen Vorgang wird keine grosse Bedeutung beigemessen. Es gibt allerdings einige Kniffe, um die Arbeitszeit zu reduzieren. Hier unsere Tipps.


Die Bilderöse muss angebracht werden, bevor die Bildmontage ausgeführt wird.
Die Hammerschläge, um die Nägel zu fixieren, könnten sonst das Glas beschädigen.
Ausserdem könnten sich aufgrund der Erschütterung, kleine Teilchen des gerahmten Bildes auf dem Glas absetzen, vor allem dann, wenn es sich um ein Pastell oder um eine Kreidezeichnung handelt.
Beim Anbringen der Bilderöse, muss man zuerst das Zentrum der Rahmenseite suchen.
Das primitivste, aber am häufigsten verwendete System, besteht darin, die Rahmenseite zu messen und das Zentrum mit einem Bleistift zu markieren. An der markierten Stelle wird die Bilderöse mit Nägeln angebracht. Man verwendet sogenannte Kupferstifte oder, seltener, vermessingte Rundkopfnägel.
Beim Anbringen der Nägel, kann man die Bilderöse provisorisch mit Klebestreifen am Rahmen befestigen.
Der Klebestreifen hält auch den ersten Nagel aufrecht, wenn man diesen anlegt und leicht andrückt.
Anschliessend entfernt man den Klebestreifen und bringt den zweiten Nagel an. Wer schon etwas Übung hat, kommt auch ohne Klebestreifen zurecht.
Im Handel sind Klapp-Bliderösen in acht verschiedenen Grössen erhältlich (00-0-1-2-3-4-5-6, siehe Foto unten). Es gibt auch verkleinerte Bilderösen (siehe Foto), die eine dünnere Basis haben und für schmale Bilderrahmen geeignet sind.

                


Wie kann das Anbringen der Bilderöse automatisiert werden?
Es gibt einige Methoden, um das Anbringen der Bilderöse zu automatisieren und zu beschleunigen.


 

Viele Einrahmer benutzen den “Mittemassgeber” (Foto oben), ein von Rinaldin erfundenes Werkzeug (Code 223), das auf dem Prinzip des Pantographen basiert und folgendermassen funktioniert: Der Rahmen wird horizontal auf dem Arbeitstisch gelegt.
Die Seite, wo die Bilderöse angebracht wird, dem Einrahmer zu gerichtet. Man legt die beiden Enden des Mittemassgebers auf die zwei Rahmenecken. Dieser Vorgang wird durch eine Feder erleichtert, die sich am Ende des Werkzeugs befindet, und die zwei Arme des Werkzeugs leicht am Rahmen andrückt.
Der Eckpunkt der zwei kleinen Arme, die auf halber Höhe der langen Arme angelenkt sind, gibt die Mitte der Seite an.
Jetzt kann man die Bilderöse, wie oben erwähnt, anbringen. Für ausführlichere Informationen Video anschauen.
Eine zusätzliche Automatisierung erreicht man durch Verwendung einer Heftpistole, anstelle der Nägel.
Es könnte z.B. die Heftpistole Omer 90/32 sein (Rinaldins Bestellcode 337), oder eine andere Heftpistole für Klammern Typ 90.


 

Die Dicke dieses Klammertyps ist so geschaffen, dass das Blech der Bilderöse leicht durchbohrt wird.
Nachdem man mit dem Mittemassgeber das Zentrum der Rahmenseite festgelegt hat, ist es nicht notwendig, die Stelle zu markieren. Man legt die Bilderöse auf die richtige Stelle an und schiesst mit der Pistole eine Klammer hinein.
Es ist auch nicht notwendig, die zwei Löcher der Bilderöse zu zentrieren, denn die Klammer durchdringt das Blech, die Löcher werden also in diesem Fall nicht gebraucht.
Man hält den Rahmen mit einer Hand gut fest, während man mit der anderen Hand die Pistole hält, so wird der Rahmen nicht durch den Rückstoss erschüttert.
Die Länge der Klammer muss natürlich kleiner sein, als die Dicke des Rahmens, sonst wird der Rahmen durchbohrt. Man empfiehlt eine Länge zu 12 mm, denn sie kann für alle Rahmentypen verwendet werden.
Wenn die Klammer nicht ganz eindringt (das passiert z.B. bei ungenügendem Druck im Kompressor oder bei sehr hartem Holz), kann man den Vorgang vervollständigen, indem die Klammer mit einem Hammer hineinschlägt.
Die Verwendung einer pneumatische Heftpistole empfiehlt sich für Einrahmer, die nicht weniger als 10 Rahmen pro Tag bearbeiten und lässt viel Zeit sparen.

Dabei können jedoch einige Probleme auftauchen:

• Bei sehr dünnen Rahmen kann die Klammer aus dem Rahmen austreten, sowohl auf der Innenseite als auch, was noch schlimmer ist, auf der Aussenseite, wodurch der Rahmen beschädigt wird.
• Einige ganz besonders weiche Holztypen können durch den Schuss mit der Pistole beschädigt werden.

Aus praktischen Gründen, sollte die Pistole, wenn sie nicht verwendet wird, in einer für den Einrahmer leicht zugänglichen Position, über dem Arbeitstisch, hängen.
Die Luftschläuche sollten spiralförmig sein und von oben kommen. So ist die Pistole stets griffbereit, ohne dass die Schläuche auf dem Arbeitstisch stören.
Auch der Mittemassgeber, der ziemlich platzraubend ist, sollte nicht auf dem Arbeitstisch aufbewahrt werden, sondern in einer leicht zugänglichen Position, z.B. über dem Arbeitstisch hängend.

Wann müssen zwei Bilderösen angebracht werden?
In folgenden Fällen müssen zwei Bilderösen angebracht werden:
• Das Bild ist sehr schwer. Mit zwei Bilderösen hält das Bild besser, denn das Gewicht wird auf zwei Punkte verteilt.
• Der Rahmen ist lang und schmal. Wenn sich die Bilderöse nicht genau im Zentrum befindet, wird das Bild schief hängen. Das Schiefhängen des Bildes könnte auch dadurch bedingt sein, dass die vertikalen Rahmenseiten ein unterschiedliches Gewicht haben, dies kommt vor allem dann vor, wenn Leistenstücke verschiedener Produktionen verwendet werden.
• Der Rahmen enthält Objekte, die auf der Unterlage asymmetrisch angeordnet sind. Das unterschiedliche Gewicht der Gegenstände wirkt sich natürlich auf den Schwerpunkt des Bildes aus.
Nicht immer ist der Kunde mit der Lösung mit den zwei Haken begeistert. Es müssen an der Wand zwei Nägel angebracht werden, zudem auf gleicher Höhe und im richtigen Abstand.

Wenigstens dieses letztgenannte Problem kann gelöst werden, indem man trapezförmige Bilderösen verwendet, die eine grössere Toleranz beim Messen des Abstandes zwischen den zwei Nägeln ermöglichen. (Foto rechts). Wenn man zwei Bilderösen anbringt, wird der Mittemassgeber nicht benutzt, da die Bilderöse nicht im Zentrum der Rahmenseite, sondern weiter aussen angebracht wird. Ein Abstand von 5 cm vom Ende ist empfehlenswert. Bei einem grösseren Abstand würde das Aufhängen des Bildes schwieriger sein, da der eventuelle Höhenunterschied zwischen den zwei Nägeln verstärkt würde, wenn das Bild hängt.